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Das Napoleon-Magazin

23. Oktober 2020. by slrastoke

Slunj, einst der westlichste Verteidigungsort im Krieg gegen die osmanischen Eroberer, wurde im Zeitraum von 1809. – 1813. der östlichste Ort des Reiches Napoleons. Im Unterschied zur österreich-ungarischen Herrschaft, welche aus Angst vor einer Konfrontation mit den Osmanen, kroatische Soldaten gezügelt hat, standen die Franzosen, unter Führung der Autorität von Marschall Marmont, hinter den Kroaten und gaben ihnen ihr Selbstvertrauen wieder. Sie legten die Militärgrenze fest an und belegten diese mit Wachposten (von französisch cordon), von diesem Wort leitet sich der heutige Name Kordun ab, welcher sich auf das Gebiet östlich von Slunj bezieht. Die Franzosen führten, unter dem Einfluss der Französischen Revolution, ausführliche gesellschaftliche und politische Änderungen durch. Die Abschaffung der feudal-kirchlichen Privilegien, Gleichberechtigung vor Gericht, Beachtung  aller Völker sowie die Einführung der Volkssprache, der Zivilehe und der Glaubensfreiheit, waren wirklich revolutionäre Maßnahmen in der damaligen Gesellschaft. Zeitgleich mit den Gesellschaftsreformen begannen die größten Bauunternehmen in der Geschichte von Slunj und der benachbarten Gebiete. Die Brücke über die Korana wurde rekonstruiert und verbessert, Straßen wurden gebaut, in Rastoke, neben den schon vorhandenen kleinen Wassermühlen, wurden größere mit Wohnräumen erbaut. Letzteres, wurde das Getreidemagazin erbaut, welches zum Lagern von Getreide und Waffen diente. Das Schulwesen sowie die Landwirtschaft wurden belebt, man legte Weinberge mit Edelrebe aus Frankreich an, Karst wurde bewaldet und man pflanzte neue Kulturen wie Flachs, Zwiebeln und Maulbeeren an. Der enzyklopädisch gebildete General Marmont, Gouverneur dieser Gebiete, war besonders von den Menschen vom Gebiet Slunj begeistert, die Liebe war gegenseitig.